Coaching Geschichten #1 „Für mich ist es eine Amaryllis“

© Michelle C. East 2017

Ausgangslage zur Coaching-Anfrage

Die Coachee leitet eine geburtshilfliche Abteilung mit 15 Mitarbeitenden in einem Krankenhaus. Alles ist gut organisiert, sie selbst hoch kompetent. Selbst unter unsicheren und unwirschen Bedingungen in der Pandemie gelingt es ihr, ihre Arbeit gut zu strukturieren und zu organisieren. Gleichwohl wirkt die Corona-Pandemie wie ein Brennglas und Verstärker. Wünsche und Bedürfnisse nach einem guten, zufriedenen Leben treten vermehrt in den Vordergrund. „Ich möchte zufrieden sein. Mit mir, dem Leben, möchte mich verbunden fühlen.“

Anliegen in der vierten Sitzung

Die Coachee übernimmt ein neues Projekt. Im Erzählen sprüht es aus ihr, die Augen leuchten, ihr Körper aufgerichtet, ihre Stimme klar und auf den Punkt. Sie erlebe an vielen Stellen Unorganisiertheit, das entspräche ihr nicht. Sie wünsche sich Muße, möchte ungestört sein und „voran kommen“. Manches gehe ihr nicht schnell genug.

Nun möchte sie herausfinden, wie sie ein Stück mehr Zufriedenheit gewinnen kann, das Projekt voran kommt und etwas auf die Straße gebracht wird, sie ins Tun kommt.

Unterstützung bringt das ZRM®

„Ich glaube, es ist eine Amaryllis“, sagt sie. Angeleitet hat sie ein Bild entwickelt, das sie für die kommende Zeit stärkt und Kraft gibt und ein positives Gefühl hervorruft.

Assoziationen, Bilder, Eigenschaften, die die Amaryllis ausmachen für die Coachee

  • alles passiert nacheinander
  • zuerst entsteht die Knospe, dann Blütezeit, dann Blätter
  • braucht nicht viel Wasser, darf nicht zu viel gegossen werden, aber regelmäßig
  • muss dunkel stehen
  • kommt mit wenig Platz aus, wenig Erde
  • nimmt sich ihre Ruhezeit

Während der Assoziationen und dem Nachspüren zeigt sich die Amaryllis in weiß. „Sie steht für mich für Reinheit, ist schlicht und wunderschön, braucht ihre Zuwendung und Stabilität in der Pflege.“

Prozess

Die Coachee findet für sich heraus, was sie besonders „anspringt“, was ihr dienlich sein kann in der kommenden Zeit.

Ruhezeit, dunkel stehen = nichts überstürzen, alles braucht seine Zeit

regelmäßig Gießen, Zuwendung = verbindlich mit sich sein, sich den Themen zuwenden, Stabilität

zuerst Knospe, dann Blüte, dann Blätter = Dinge nacheinander angehen

Sie formuliert für sich, was sich verändert, wenn sie die Dinge mit dem neuen positiven Gefühl angeht.

Ich will mich fühlen, wie ein freier Vogel.

Ich will handeln, selbstbestimmt, so, wie es mir entspricht. 

Ich will wie ein Fisch im Wasser schwimmen. 

konkrete nächste Schritte – Take-Away

Die Coachee erkennt, dass sie Verbindlichkeit mit sich selbst braucht, feste Tage, einen Rhythmus. Dafür nutzt sie ein Büro in einem anderen Gebäude, entfernt von ihrem Büro. Da ist sie ungestört und kann sich Zeit nehmen, auch Muße haben. Ein Teil der Arbeit wird im Homeoffice stattfinden. Sie merkt an, dass es ihr wichtig erscheint, kontinuierlich dran zu bleiben, aber zu beachten, dass alles seine Zeit braucht.

Sie beschließt sich zur Erinnerung und Stärkung ein schönes Foto einer weißen Amaryllis zu finden, das sie bei den nächsten Schritten begleitet. Das kreative Herangehen an eine Problemlösung hat ihr Freude bereitet. Zusätzlich möchte sie ausprobieren, wie das Ideenbild und seine Assoziationen nützlich für z.B. Gespräche mit den Mitarbeitenden sein kann.

Nach fünf Coaching-Sitzungen ist für die Coachee der Prozess und das Ergebnis rund und stimmig.

 

Fotocredits © Michelle C. East 2017