Coaching Geschichten #4 – „ein gut gepflegtes Seil“

Abschluss-Sitzung Coachingprozess

Auch dieser  Coaching-Prozess ist mit der grundsätzlichen Klärung des Anliegens gestartet. Die Coachee erarbeitet für sich nützliche Strukturen, um ihre therapeutische Praxis unter Pandemiebedingungen sicher zu führen. Gleichzeitig steht sie als Person im Fokus, sich Aufmerksamkeit auf sich zu gestatten.

Coaching Anliegen für die Sitzung

Die Coachee beschreibt die Situation im Team als auch für sie persönlich geprägt von Müdigkeit und Ermattung. Es sei zwar schon deutlich entspannter, jedoch gebe es noch immer sehr viele Vorschriften und Herausforderungen von außen, die auf die Stimmung im Team wirken.

Ziel ist für sie, bei sich zu sein, um offen zu kommunizieren und im guten Kontakt mit dem Team zu sein. Sie möchte (wieder) frühzeitig spüren, wann sie eingreifen möchte, um es „in der Hand zu haben“.

Prozess in der Sitzung

Die Coachee findet spontan eine positive Erfahrung, in der sie erst kürzlich, unter Beachtung aller Regeln, eine Besprechung mit einigen Team-Mitgliedern vor Ort, in der Praxis. Sie geht noch einmal in diese Situation und lässt sie lebendig entstehen.

Sie sinnt dem nach und erinnert die Heiterkeit, Leichtigkeit und Normalität, „fast ein bisschen wie früher, vor Corona“. Und sie erinnert die offene Präsenz von allen, einschließlich sich selbst, ganz im Hier und Jetzt zu sein und besonders auch die körperliche Präsenz, die abhanden gekommen ist und fehlt. Wie gut es ist, wenn man präsent und offen im Austausch sein kann, von den anderen hört und auch die Herausforderungen ganz leicht und heiter bearbeitet werden können. Wie das alles nährt und gut tut.

Ich wiederhole alle die Worte und Bilder der Coachee und gebe einen eigenen Impuls als Angebot hinein. Angebunden sein, verbunden sein, um sicher zu sein, für sich selbst und mit den anderen. Angebunden sein sowohl mit eigenen Inneren als auch mit dem Außen. Das greift die Coachee auf und es steigt ein weiteres inneres Bild auf – das eines Seils. Sie ist einmal Seglerin gewesen.

„ein Seil, das mehrere dünne Fasern hat, die zusammenlaufen, das braucht Pflege, damit es nicht brüchig wird“

Sie bemerkt, dass sie die Verbindung zu ihrer Intuition, dem inneren Wissen, während der Pandemie ein Stück verloren hat und sie nicht mehr gut vertrauen konnte, dass sie wichtige Entscheidungen nicht nur mit dem Kopf, sondern auch mit einem guten Bauchgefühl treffen konnte. Das Bild vom Seil aktiviert positive Verknüpfungen und sie spürt dabei sehr lebendig, wie sie davon berührt ist.

„Ich möchte mich wieder nähren, mein Bauchgefühl, die Intuition. Und ich möchte rein in die Präsenz.“  Sie entwickelt Ideen, wie, unter den gegebenen äußeren Bedingungen, ein Austausch  mit dem Team möglich ist, um angebunden zu sein, verbunden und das Seil, die Verbindung, gepflegt werden kann.

Demnächst plant sie einen längeren Urlaub und bemerkt bereits Ideen, die auftauchen, um sich zu pflegen, sich wieder wichtig zu nehmen und sich und ihre Intuition zu nähren.

Feedback der Coachee

„Ich bin so erleichtert. Zu merken, dass ich auf meine Intuition, mein Bauchgefühl, das Innere vertrauen kann. „